Vom Wohnzimmer in den Pop-Up-Store
- Rieke Sander
- 1. Dez. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Wir dürfen uns stolz Gewinnerinnen des Ideenwettbewers der Stadt Leipzig 2021 nennen.

Im August 2021 haben wir den Ideenwettbewerb der Stadt Leipzig gewonnen und damit auch einen 100m2 großen Laden, der uns temporär zur Verfügung stand. Von Oktober bis November 2021 haben wir in der Ernst-Mey-Str. In Leipzig eine Ladenfläche mit unseren UpArt (Upcycled-Art) Bildern und unseren Workshops bespielt.
Von der Teilnahme an dem Ausschreiben bis zum Bezug der Gewerbefläche war alles noch ganz surreal und irgendwie abstrakt für uns..
Seit wir mit dem Bemalen der Kunstdrucke begonnen hatten, waren gerade ein mal 3 Monate vergangen und plötzlich sind wir in eine Businesswelt gerutscht, die, wie wir schnell merkten, eine andere Sprache spricht als wir.
Über Gebrauchtwarenportale und mit der Hilfe von Freunden haben wir die Pop-Up-Store Fläche, die sich über drei Etagen streckte, innerhalb kürzester Zeit einrichten können. Von da an ging es dann darum diesem Privileg gerecht zu werden.
Aus ursprünglich drei Wochen wurden glücklicherweise 2 Monate, ehe wir den Laden wieder räumen mussten und uns erne gezwungen gesehen haben, uns um zu strukturieren.
Zu sagen, diese 8 Wochen seien intensiv gewesen, wäre eine Untertreibung.
Vollzeit studieren, ein Kleinunternehmen gründen, einen Laden unterhalten, Workshops organisieren, eine Website aufbauen, Social media Kanäle pflegen, Kund*innen auf uns und unsere kurzweilige Location aufmerksam machen und das alles während einer globalen Pandemie. Es hat uns recht schnell ernüchtert und unsere unerfahrene, romantisierte Vorstellung von einem eigenen Laden in ein realistisches Licht gerückt.
Unsere größten Learnings aus dieser Zeit:
Fokus bewahren Jede*r, wirklich jede*r hat einen gut gemeinten Rat für uns gehabt „Die Bilder sind zu günstig“, „die Bilder sind zu teuer“, „Ihr solltet es damit versuchen“, „Wie wäre es mit Kindergeburtstagen, oder Firmenevents“ etc. Wir mussten lernen, dass am Anfang alles aufregend und vielversprechend wirkt, aber auch viele Angebote und Möglichkeiten ins leere laufen. Dass wir uns am Ende nur auf uns verlassen dürfen und demnach auch auf uns fokussieren müssen. Was mich zum nächsten Learning bringt..
Nein sagen Klingt simpel, war es für uns aber gar nicht. Wir wussten jedes Interesse an uns und unseren Konzepten derart zu schätzen, dass wir es kaum hinbekommen haben Grenzen zu ziehen. Nein zu Ideen, die einfach nicht uns entsprochen haben, Nein zu Aufträgen die eine, oder mehrere Hausnummer/n zu groß waren, Nein zu Terminen, die wir zeitlich einfach nicht geschafft hätten etc.
Die Lage Wir haben schnell gemerkt das ein Faktor für das Verkaufen unserer Bilder essentiell ist. Die Bilder müssen gesehen werden. Schlicht und ergreifend. Wir haben weiterhin mehr online verkauft, als über unser Schaufenster und das lag daran, dass uns zu wenig potentielle Käufer*innen gesehen haben. Das war fast die wichtigste Erkenntniss, denn unmittelbar nach Bezug der Pop-Up-Fläche, mussten wir uns um das große ‚Danach‘ kümmern.
Heute mieten wir unseren eigenen Laden/Atelier in der Rödelstr. 15 in Schleußig, Leipzig.
Wir sind weiterhin, ein dynamisches 2 Frauen Duo und lassen unser Kleinunternehmen organisch wachsen. Wir versuchen unsere Linie beizubehalten aber probieren uns gern in Projekten außerhalb unserer Vision aus. Einfach weil wir aus Erfahrungen am meisten Lernen.
Zuletzt noch ein Dank an die Stadt Leipzig, das Amt für Wirtschaftsförderung und die Unternehmensberatung Gecko2. Danke an alle, die uns ermöglicht haben, einen Startschuss zu setzen für alles was noch kommt!
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