Street Art im Petersbogen
- Rieke Sander
- 1. Nov. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Okt. 2023
Wir waren dieses Jahr schon das zweite Mal Teil des Street Art Events im Petersbogen. Dieses Jahr nicht nur mit unseren UpArt Bildern, sondern vor allem mit einer kleinen Impulsausstellung zum Thema ‚Es geht um dich‘.

Im Allgemeinen umfasst Street Art als Sammelbegriff jede Art von visueller, künstlerischer Gestaltung im öffentlichen urbanen Raum. Ursprünglich und meist ist es eine nichtkommerzielle Form von Kunst, kann jedoch auch als Mittel zum Transport von politischen Meinungen oder sozialen Beobachtungen verwendet werden. Heute wird Straßenkunst oft von Firmen für Marketingzwecke aufgegriffen, um sein jugendliches Image zu betonen oder durch Guerilla Aktionen Aufmerksamkeit für Produkte etc. zu erregen. Dies ist insofern problematisch, als das der Ursprung der Street Art im Kampf gegen den Kapitalismus und die Konsumgesellschaft begründet ist, was natürlich im absoluten Gegensatz zu dem Interesse der Unternehmen steht.
Damit erstmal ein kleiner Überblick zum Thema Street Art, aber wie passt tüüg da rein? Auch wenn wir mit unseren Bildern noch keine Kunst im öffentlichen Raum betreiben, so finden wir uns in vielen zentralen Themen der Straßenkunst wieder. Das Stichwort Vergänglichkeit beispielsweise steht für ein ähnliches Verständnis von Kunst. Ist ein Graffitti nach stundenlanger Arbeit endlich fertig, kann es jederzeit entfernt oder übermalt werden. Diese Kurzlebigkeit macht es beinahe unmöglich, die eigenen Werke derart Hochzupreisen, wie es in der Kunstszene heute oft üblich ist.
In unserer Mission, Kunst vom Podest zu holen und für die Allgemeinheit zugänglicher zu machen, können wir uns also auf einer Seite mit den Straßenkünstlern positionieren.
Street Art ist also bunt, laut, schrill und steht für einige Werte, die auch wir vermitteln möchten – aber ist das schon alles an Gemeinsamkeiten? Nein, denn neben den Parallelen in der Motivation der Kunst zwischen der StreetArt und unseren UpArt Bildern, haben wir mit unserer Impulsausstellung tatsächlich eine Form von StreetArt betrieben. Im weitesten Sinne haben wir ein öffentliches, lebendiges Kunstwerk geschaffen, das nur durch Partizipation der Passanten in diesem Kontext funktioniert hat. Und es ist genauso schnell wieder abgetaucht, wie es aufgetaucht ist.

'Es geht um Dich'
Wir haben versucht, mit unserer kleinen Ausstellung durch interaktive Elemente einen Ort der Begegnung zu schaffen.
Durch verschiedene spielerische Stationen konnten wir die Neugier vieler Besucher*innen wecken und ganz experimentell mal wieder eine unserer Ideen ausprobieren.
Es gab weder für uns, noch für Teilnehmende richtig oder falsch, denn der Inhalt war man selbst, ganz allein, ohne Urteil.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es an jedem Ort möglich ist, durch gezielte und sorgfältig kurierte Inhalte eine Zusammenarbeit und damit auch Ergebnisse zu erreichen. Die Resonanz unseres Auftritts hat gezeigt wie hoch der Drang ist mitzumachen und dass das Teilhaben und Mitgestalten bei DIY Elementen Menschen zusammenbringt und spannende Themen zum Vorschein bringt.
Falls du jetzt selbst neugierig bist, stell dir heute folgende Fragen:
Wovor hast du Angst?
Worauf bist du stolz?
Hör einfach mal in dich rein und lass den ersten Gedanken so stehen wie er ist.
Frag auch gerne die Menschen in deinem Umfeld, es ist überraschend zu sehen, wie unterschiedlich jeder diese Fragen empfängt, verarbeitet und seine Gedanken in Worte fasst.
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